Meine Leistungen
Schwerpunkte
- Innere Medizin
- Kardiologie
- Rhythmologie / Elektrophysiologie
- Synkopenabklärung
- Kipptischuntersuchung
- Echokardiografie
- Elektrophysiologische Untersuchung (EPU)
- Inteventionelle Behandlung von Herzrhythmusstörungen
- Herzschrittmachertherapie (Implantation und Nachsorge)
- Herzklappenerkrankungen - interventionelle Behandlung der Mitralklappeninsuffizienz (MitraClip-Implantation)
- Interventioneller Vorhofohrverschluss
- interventioneller PFO/ASD Verschluss
Untersuchungen
- Ausführliche internistische Anamnese und klinische Untersuchung
- Ausführliches diagnostisch-therapeutisches Gespräch
- EKG und Langzeit EKG
- Belastungs-EKG (Ergometrie)
- externer Eventrecorder
- Langzeit Blutdruckmessung
- Herzultraschall (Echokardiografie)
- Abdomensonografie
(Bauchultraschall)
- Duplexsonografie der Carotiden
(Ultraschall der Halsschlagadern)
- Bei Indikation Organisation einer Herzkatheteruntersuchung, Katheterablation oder Herzschrittmachertherapie
Zusatzqualifikationen
- Notarztdiplom der österr. Ärztekammer (ÖÄK)
- Fortbildungsdiplom der ÖÄK
- Zertifikat für Herzschrittmacher-therapie der ÖÄK
- Transthorakale und trans-ösophageale Echokardiografie
- Certificate for transcatheter mitral valve repair
- Mitglied der österreichischen kardiologischen Gesellschaft (ÖKG), Nucleus der AG Rhythmologie
- Mitglied der "European Heart Rhythm Association" (EHRA) - EHRA Young EP Ambassador 2020 - 2022
Schwerpunkte
Rhythmologie / Elektrophysiologie
Definition: Was ist Rhythmologie?
Die Rhythmologie beschreibt die Wissenschaft der elektrischen Erregung im Herzen und ist dem Fachgebiet der Kardiologie zuzuordnen. Diagnostische Mittel in der Rhythmologie sind das Elektrokardiogramm (EKG) und die Herzkatheteruntersuchung. Die Therapie mit Herzschrittmachern und implantierbaren Defibrillatoren sowie die elektrische Verödung (Katheterablation) gehört zu den Therapieoptionen bei Herzrhythmusstörungen. Dabei werden Herzschrittmacher bei zu langsamem Herzschlag und Defibrillatorsysteme zur Therapie von zu schnellen Herzrhythmusstörungen der Herzkammern eingesetzt. Schnelle Herzrhythmusstörungen können großteils auch durch die Verödung (Katheterablation) behandelt werden
Welche Krankheiten werden durch Rhythmologen behandelt?
Das Krankheitsspektrum der Rhythmologie umfasst alle Herzrhythmusstörungen. Dabei können die Beschwerden von PatientInnen mit Rhythmusstörungen sehr unterschiedlich sein und reichen von Herzstolpern bis hin zu Schwindel oder sogar Ohnmachtsanfälle. Viele verspüren die Rhythmusstörungen allerdings auch überhaupt nicht. In sehr seltenen Fällen besteht die Gefahr während eines solchen Anfalls am plötzlichen Herztod zu versterben. Hier sind einige Herzrhythmusstörungen aufgezählt:
- Sick Sinus Syndrom
- AV Blockierungen
- supraventrikuläre und ventrikuläre Extrasystolen
- Vorhofflimmern
- Vorhofflattern
- Paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie
- AV-Reentry Tachykardie
- Ventrikuläre Tachykardie
- Torsade-de-pointes Tachykardien
Diagnostische Mittel
Die wichtigsten diagnostischen Mittel der Rhythmologie sind das EKG und die elektrophysiologische Untersuchung (EPU).
Das EKG zeigt Ableitungen der elektrischen Erregungsausbreitung im Herzen und kann in Ruhe oder unter Belastung am Fahrradergometer aufgezeichnet werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer Langzeitaufzeichnung mit Hilfe eines klassischen 24h-EKGs oder auch eines implantierbaren Loop Recorders. Immer moderner und wichtiger in der Diagnostik werden tragbare Devices. So können mit Hilfe von kleinen tragbaren Geräten, oder sogar mit dem Mobiltelefon und speziellen Uhren, EKGs aufgezeichnet werden.
Die elektrophysiologische Untersuchung (EPU) ist eine spezielle Form der Herzkatheter-Untersuchung.
Hier werden mehrere Elektrophysiologie-Katheter über die Venen in der Leiste im Herzen positioniert. Über Elektroden an diesen Kathetern kann so ein EKG direkt im Herzen abgeleitet werden. Das Herz kann so auch stimuliert werden, um die Eigenschaften der Reizleitung zu testen bzw. auch Rhythmusstörungen auszulösen. Die Untersuchung ist wenig belastend und in der Regel schmerzfrei.
Therapeutische Möglichkeiten in der Rhythmologie
Hier muss zunächst zwischen Rhythmusstörungen mit zu langsamer oder zu schneller Herzfrequenz unterschieden werden. Rhythmusstörungen mit zu langsamer Herzfrequenz, welche für den Patienten symptomatisch ist, bedürfen meist einer Herzschrittmacherimplantation. Wenn eine Rhythmusstörung mit zu schneller Herzfrequenz einer Therapie bedarf, kann in erster Linie ein Medikament versucht werden, ein so genanntes Antiarrhythmikum. Ist der Effekt nicht ausreichend, gibt es häufig auch die Möglichkeit einer Katheterablation. Hierbei können unter anderem zusätzliche Taktgeber im Herzen, oder auch zusätzliche angeborene Leitungsbahnen verödet werden. Mit modernen Technologien können so immer mehr Rhythmusstörungen mit immer besserer Erfolgswahrscheinlichkeit behandelt werden.Bei gewissen lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen kann auch die Implantation eines Kardioverter-Defibrillators erforderlich sein, um einen plötzlichen Herztod zu verhindern.
Synkopenabklärung
Bildquelle: CN Systems (https://www.cnsystems.com/de/component/flexicontent/93-applications/221-applications-syncope)
Synkopen sind definiert als kurzanhaltende, spontan reversible Bewusstseinsverluste mit Tonusverlust infolge zerebraler Minderperfusion. Sie sind ein häufiger Grund zur Vorstellung von PatientInnen in Praxen und Kliniken.
Einteilung von Synkopen
Synkopen werden zusammengefasst in 3 Gruppen unterteilt:
- Reflexsynkopen (u. a. „vasovagal“ bedingte Synkopen)
- Orthostatische Synkopend (können durch Störungen des autonomen Nervensystems oder Volumenmangel entstehen)
- kardiale Synkopen (durch Arrhythmien oder strukturelle Herzerkrankungen bedingt)
Schätzungen zufolge tritt in ca. 10 % der Bevölkerung bis zum 80. Lebensjahr mindestens einmal eine Synkope auf. Während Reflexsynkopen vermehrt in der Jugend auftreten, stehen mit zunehmendem Alter kardiale (oft rhythmogene) oder durch orthostatische Hypotonie bedingte Synkopen im Vordergrund (1).
Reflexsynkopen haben meist eine typische Anamnese und eine gute Prognose. Sie umfassen die als „neurokardiogen“ oder „vasovagal“ bezeichneten Synkopen, sowie auch situativ bedingte und durch einen hypersensiblen Karotissinus bedingte Synkopen. Hierbei kommt es durch fehlerhaftes Ansprechen des autonomen Reflexbogens zu einem verminderten Rückfluss von Blut zum Herzen (vasodepressorisch) oder zu einem verminderten Auswurf des Herzens (kardioinhibitorisch). (1)
Orthostatische Synkopen werden u.a. durch eine Störung des autonomen Nervensystems, durch Volumenmangel oder auch durch Medikamente verursacht. Kardiale Synkopen sind hingegen auf Arrhythmien zurückzuführen. Sowohl Arrhythmien mit zu langsamer Herzfrequenz (z.B. Sick Sinus Syndrom, AV Block) als auch mit zu schneller Herzfrequenz (z.B. ventrikuläre Tachykardien) können Ursache sein. Diese deuten auf eine erhöhte Mortalität hin und ziehen meist eine stationäre Diagnostik und Behandlung nach sich (2).
Standardisiertes diagnostisches Vorgehen
Initial sollte eine sorgfältige Anamnese und körperlicher Untersuchung durchgeführt werden. Die körperliche Untersuchung sollte eine Blutdruckmessung im Liegen und nach dem Aufstehen beinhalten. Außerdem sollte ein Ruhe-EKG, ein Basislabor durchgeführt werden (1,2). Oft kann die Diagnose schon mit durch diese Basisdiagnostik gestellt werden und es sind keine weiteren Tests erforderlich (1,2).
Als weiterführende spezifische Tests sind im Wesentlichen folgende Untersuchungen zu nennen:
- Echokardiographie (Herzultraschall)
- Ergometrie (Belastungs-EKG)
- Langzeit-EKG oder implantierbare Loop-Recorder
- Kipptischuntersuchung
- Elektrophysiologische Untersuchung
Bei begründetem Verdacht auf eine kardial oder kardiopulmonal bedingte Ursache einer Synkope, sollte eine rasche weiterführende Diagnostik erfolgen. Ein Herzultraschall kann eventuell Aufschluss über eine strukturelle Herzerkrankung liefern. Ein Belastungs-EKG könnte Hinweise für eine koronare Herzkrankheit oder Rhythmusstörungen bei Belastung liefern und so eine spezifische weitere Abklärung und Therapie erlauben.
Essentiell in der Synkopenabklärung ist heutzutage das verlängerte EKG Monitoring. Bei Verdacht auf eine rhythmogen bedingte Synkope. Bei sehr hohem Risiko ist eventuell eine stationäre Überwachung mit EKG Monitoring nötig. Meistens reicht aber eine ambulante Abklärung aus. Hier spielen die implantierbaren Loop Recorder eine zentrale Rolle in der weiteren Abklärung. Implantierbare Loop Recorder sind ganz kleine EKG Geräte (ca. 3cm groß), die unter die Haut verpflanzt werden und ständig ein EKG aufzeichnen. Im Falle einer Synkope kann so eventuell eine Rhythmusstörung mit dem Ereignis assoziiert und in weiterer Folge behandelt werden. Langzeit EKGs sind meist nicht sehr hilfreich, außer die Synkopen treten mehrmals pro Woche auf.
Bei Patienten über 40 Jahren mit unklaren Synkopen kann auch eine weiterführende Untersuchung mittels Kipptischuntersuchung oder Carotissinusmassage hilfreich sein. Die Kipptischunteruschung produziert eine Volumenverschiebung durch die vertikale Körperposition und kann damit Personen identifizieren, die eine Empfindlichkeit für Hypotonie aufweisen. Diese Hypotonieneigung kann zu Synkopen beitragen. Im Rahmen der Carotissinusmassage wird im Bereich der Halsschlagadern Druck ausgeübt und so kann eventuell auch ein fehlerhaftes Ansprechen des autonomen Reflexbogens diagnostiziert werden, welches zu einem verminderten Rückfluss von Blut zum Herzen oder zu einem verminderten Auswurf des Herzens führt.
In seltenen Fällen kann auch eine weiterführende Diagnostik mittels elektrophysiologischer Untersuchung nötig sein (2). Dabei können Eigenschaften des Reizleitungssystem direkt am Herzen getestet werden.
Referenzen:
1) Ehrlich JR, von Stuckrad-Barre S. Rationale Synkopenabklärung Aktuel Kardiol 2015; 4: 86–91
2) Pfeffer M, DFP Literaturstudium: Diagnose und Management von Synkopen; CliniCum 4/19
Interventionelle Behandlung von Herzrhythmusstörungen
Die elektrophysiologische Untersuchung (EPU) ist eine spezielle Form der Herzkatheter-Untersuchung.
Hier werden mehrere Elektrophysiologie-Katheter über die Venen in der Leiste im Herzen positioniert. Über Elektroden an diesen Kathetern kann so ein EKG direkt im Herzen abgeleitet werden. Das Herz kann so auch stimuliert werden, um die Eigenschaften der Reizleitung zu testen bzw. auch Rhythmusstörungen auszulösen. Die Untersuchung ist wenig belastend und in der Regel schmerzfrei.
Im Rahmen der elektrophysiologischen Untersuchung kann, wenn nötig, auch eine Katheterablation erfolgen. Hierbei können unter anderem zusätzliche Taktgeber im Herzen, oder auch zusätzliche angeborene Leitungsbahnen verödet werden. Mit modernen Technologien können so immer mehr Rhythmusstörungen mit immer besserer Erfolgswahrscheinlichkeit behandelt werden. Moderne 3D Mappingsysteme brachten einen enormen Fortschritt in der Behandlung von Vorhofflimmern, ektopen atrialen Tachykardien oder auch ventrikulären Tachykardien.
Herzschrittmachertherapie
Rhythmusstörungen mit zu langsamer Herzfrequenz, welche für den Patienten symptomatisch ist, bedürfen meist einer Herzschrittmacherimplantation. Bei gewissen lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen kann auch die Implantation eines Kardioverter-Defibrillators erforderlich sein, um einen plötzlichen Herztod zu verhindern. Die Implantation entspricht aber im Wesentlichen der Herzschrittmacher Implantation.
Hierbei wird nach steriler Vorbereitung der (üblicherweise linken) Brustregion in örtlicher Betäubung ein kleiner Hautschnitt gesetzt und nach Aufsuchen des Venensystems entsprechende Sonden zum Herzen vorgebracht. Die Sonden werden mit dem Schrittmacheraggregat angeschlossen und dann in die Unterhautfettschicht oder implantiert.
Interventionelle Mitralklappenbehandlung (MitraClip Implantation)
Herzklappenfehler betreffen vielen Menschen in Österreich. Einer der häufigsten Herzklappenfehler ist die Mitralklappeninsuffizienz, bei der die Mitralklappe des Herzens undicht ist. In schweren Fällen leiden betroffene Patienten unter Atemnot und Leistungsschwäche. Leichte Formen der Mitralklappeninsuffizienz werden hingegen im Rahmen des Herzultraschalls recht häufig entdeckt und sind in der Regel harmlos. Die operative Behandlung mit der Eröffnung des Brustkorbes und unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine war bis vor einigen Jahren die einzige Behandlungsmöglichkeit von schweren Mitralklappeninsuffizienzen. Für bestimmte Patienten gibt es mittlerweile die Möglichkeit eines interventionellen Verfahrens über die Leiste zur Herzklappenbehandlung – das Mitralklappenclipping.
Dabei erfolgt der Zugang zum Herzen über die Vene in der Leiste und so können beide Segel der Herzklappe miteinander durch eine Metallklammer (Clip) fixiert und somit die regelrechte Dichtigkeit der Herzklappe wieder hergestellt werden. In der Regel ist nur ein kurzer stationäre Aufenthalt für wenige Tage nötig.
Interventioneller Herzohrverschluss
Bei Patienten mit Vorhofflimmern ist der ischämische Schlaganfall die schwerwiegendste Komplikation und wird in der Regel durch Blutgerinsel im Vorhof bzw. im Vorhofohr verursacht. Die Antikoagulation bzw. Blutverdünnung beugt der Bildung von solchen Blutgerinnseln vor. Durch eine Verdünnung des Blutes wird dieses Risiko gesenkt, allerdings steigt damit das Risiko eine Blutung zu erleiden. Der interventionelle Herzohrverschluss stellt eine neue Therapieform dar, um Schlaganfälle bei solchen Patienten zu verhindern und kommt bei Patienten mit hohem Blutungsrisiko oder auch stattgehabten Blutungen in Frage.
Untersuchungen
Elektrokardiogramm (EKG)
Das EKG zeigt Ableitungen der elektrischen Erregungsausbreitung im Herzen und kann in Ruhe oder unter Belastung am Fahrradergometer aufgezeichnet werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer Langzeitaufzeichnung mit Hilfe eines klassischen 24h-EKGs oder auch eines implantierbaren Loop Recorders. Immer moderner und wichtiger in der Diagnostik werden tragbare Devices. So können mit Hilfe von kleinen tragbaren Geräten, oder sogar mit dem Mobiltelefon und speziellen Uhren, EKGs aufgezeichnet werden.
Belastungs EKG / Ergometrie
Das Belastungs-EKG dient im Rahmen der internistisch-kardiologischen Ordination zu Diagnostik und Verlaufskontrolle von Herzkreislauferkrankungen. Die bessere Beurteilung bei Bluthochduck Erkrankungen und Rhythmusstörungen sind ebenso Einsatzgebiete des Belastungs-EKG´s wie die Vorsorge- und Trainingsmedizin.
Holter EKG / 24h EKG
Dabei handelt es sich um eine Langzeit EKG - Aufzeichnung über zumindest 24 Stunden. Diese Untersuchung ist für jene Patienten notwendig, die unter Herzstolpern, Herzrasen, Schwindel, Kollapszuständen oder Ohnmachtsanfällen leiden. Mit Hilfe des 24-h EKG können Rhythmusstörungen analysiert werden.
Eventrecorder
Hier müssen zunächst externe von internen bzw. mplantierbaren Eventrecordern unterschieden werden. Externe Eventrecorder können im Falle von verspürtem Herzrasen oder Palpitationen auf den Brustkorb angelegt werden und so können EKGs im Anfall aufgezeichnet werden. Solche Geräte können heutzutage auch im Handel erworben werden und führen zu einer deutlich rascheren Diagnose.
Implantierbare Eventrecorder werden auch Loop Recorder genannt. Diese sind nur wenige Zentimeter lang und werden nach steriler Vorbereitung unter die Haut implantiert. Eine stationäre Aufnahme ist dafür nicht nötig, die Implantation kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Vor allem in Falle von Ohnmachtsanfällen spielen diese Eventrecorder eine zentrale Rolle.
Herzultraschall / Echokardiographie
Beim Herzultraschall (Echokardiographie) handelt es sich um eine technische nicht-invasive Untersuchungsmethode des Herzens und ist unverzichtbarer Bestandteil der kardiologischen Diagnostik. Das Herz wird durch Ansetzen des Ultraschallkopfes auf den Brustkorb untersucht. Dabei werden Störungen im Bereich des Klappenapparates genauso begutachtet wie die Dimension und Funktion der Herzkammern.
Herzkatheteruntersuchung
Die Herzkatheteruntersuchung der Koronargefäße stellt den Goldstandard in der Diagnostik der koronaren Herzerkrankung dar. Durch diese Untersuchung können Verengungen und Verschlüsse der Herzkranzgefäße diagnostiziert werden und falls nötig mittels Stentimplantation auch therapiert werden. Die Indikation zur Angiografie wird mit Hilfe einer Ergometrie und einer Echokardiografie gestellt. An der kardiologischen Abteilung im Krankenhaus Wiener Neustadt kann die Herzkatheteruntersuchung durchgeführt werden. Die Anmeldung wird durch die Ordination übernommen.
Publikationen
Diagnose und Management von Synkopen
https://medonline.at/fortbildung/dfp-literaturstudium/clinicum/10028090/diagnose-und-management-von-synkopen/#tab_learningtext
Lebensstilmodifikation
Übergewicht (Adipositas), Bluthochdruck (Hypertonie), Zuckerkrankheit (Diabetes Mellitus Typ II), erhöhte Blutfettwerte (Hyperlipidämie), Rauchen und Inaktivität sind Risikofaktoren, die zur Verfettung und Verkalkung der Gefäße (Arteriosklerose), und somit zu Herz- Kreislauferkrankungen wie zum Beispiel Herzinfarkt (Myokardinfarkt) und Schlaganfall (Insult) führen können. Daher ist es nötig die Risikofaktoren so früh wie möglich zu beseitigen oder zu vermindern und konsequent zu behandeln. Selbst nach bereits eingetreten Herz- Kreislauferkrankungen wie einem Herzinfarkt kann die Prognose erheblich verbessert werden. Wie bereits in vielen Studien belegt wurde, ist eine Änderung des Lebensstils die beste Methode ohne Nebenwirkungen diese Risikofaktoren und deren Folgeerkrankungen zu reduzieren. Gelingt das nicht oder sind bereits Folgeerkrankungen aufgetreten müssen die Risikofaktoren auch unbedingt medikamentös behandelt werden.
Änderung des Lebensstils bedeutet allem voran, regelmäßige körperliche Aktivität in den Lebensalltag zu integrieren und die Ernährungsgewohnheiten umzustellen. Schon eine halbe Stunde schnelles Gehen mehrmals pro Woche und/oder Aufzüge zu vermeiden und stattdessen Stiegen zu steigen, kann völlig Untrainierten helfen. Andere gut geeignete Sportarten sind zum Beispiel Nordic Walking, langsames Laufen, Radfahren und Schwimmen. Um die Trainingsintensität optimal zu regulieren, sollte idealerweise mit Herzfrequenzkontrolle (Pulsuhr) trainiert werden, oder wenn das nicht möglich ist, sollte man während des Trainings noch sprechen können (1). Uns ist es wichtig, Patienten zum Training zu motivieren und dabei zu begleiten. Nicht zuletzt deshalb werden in unserer Ordination von einer unserer Mitarbeiterinnen, Kerstin Strobl, immer wieder Nordic Walking Kurse zu einem kleinen Unkostenbeitrag angeboten.
Eine gesunde Ernährung ist vitamin- und ballaststoffreich mit möglichst viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Nüssen (2). Einfach ungesättigte Fettsäuren, die in Fetten pflanzlichen Ursprungs (z.B. Olivenöl, Rapsöl und Nüssen) vorkommen, sollten gesättigten- und Transfettsäuren, die in Fetten tierischen Ursprungs (Butter, Hartkäse, Sahne, Fleisch und Wurstwaren) vorkommen, vorgezogen werden. Außerdem sollte man den Konsum von Fleisch auf 3 mal pro Woche reduzieren und 2 mal pro Woche Fisch essen, der reich an Omega 3-Fettsäuren ist (3). Für nähere Informationen zu diesem komplexen Thema können wir Ihnen eine Ernährungsberatung bei Rita Mitsch, eine unserer Mitarbeiterinnen und ausgebildete Diätologin, anbieten. (http://www.ernaehrung.or.at/)
Der Body-Mass-Index (BMI) ist eine Maßzahl zur Bewertung des Körpergewichtes und bezieht das Körpergewicht auf die Körperoberfläche, die näherungsweise aus dem Quadrat der Körpergröße berechnet wird. Ein normaler BMI beträgt 19-25 kg/m2, 25-30 kg/m2 wird als Präadipositas (Vorstufe zu Adipositas) und ein BMI über 30 kg/m2 als Adipositas bezeichnet (4-5). Um Gewicht zu reduzieren ist neben regelmäßiger Aktivität auch darauf zu achten, die Gesamtkalorienzufuhr pro Tag unter den Verbrauch zu senken. Der Grundbedarf eines durchschnittlichen Erwachsenen beträgt 22-25 kcal/kg Körpergewicht am Tag, das sind bei einer 70 kg schweren Frau 1540-1750 kcal. Eine Diät mit einer Kalorienzufuhr von ungefähr 800 bis 1200 kcal sollte also zu einer Gewichtsabnahme führen (5-6). Dabei ist auch zur erwähnen, dass schon eine Gewichtsreduktion von 5 kg das Risiko von Folgeerkrankungen deutlich reduziert.
Adipositas kann zu erhöhtem Blutdruck, erhöhten Blutfettwerten und Diabetes Mellitus führen. Um Folgeerkrankungen zu vermeiden, müssen diese Risikofaktoren mit blutdrucksenkenden (ACE Hemmer, Beta Blocker, Angiotensin II Blocker und Diuretika), fettsenkenden (Statine) und blutzuckersenkenden (Metformin, Sulfonylharnstoffe, Glinide, Glitazone und Insulin) Medikamenten behandelt werden. Alleine durch Reduktion des Gewichts kann man kann man meist all diese Effekte, zumindest teilweise, erzielen. Im Durchschnitt fällt der Blutdruck um ungefähr 0.5-2 mmHg pro abgenommenem Kilogramm Körpergewicht (7-8). Außerdem sollte man auf eine kochsalzarme Kost achten (9). Auch die für Diabetes Mellitus Typ II verantwortliche Insulinresistenz und erhöhte Fettwerte im Blut können durch Gewichtsreduktion entscheidend reduziert werden (10). Das bedeutet zwar nicht zwangsläufig, dass man auf eine medikamentöse Behandlung ganz verzichten kann, aber in den meisten Fällen kann man sie zumindest reduzieren. Um die Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall zu vermeiden ist eine ideale Einstellung jener Risikofaktoren unbedingt notwendig.
Alkohol kann nicht nur Leberschäden verursachen, sondern auch den Blutdruck erhöhen und sollte daher nur in geringem Maße konsumiert werden. Mehr als ein Glas Wein oder Bier pro Tag sollte man deshalb nicht trinken (11-13). Der Blutdruck wird durch Rauchen zwar nicht beeinflusst, es verstärkt aber die Verfettung und Verkalkung von Gefäßen (Arteriosklerose) und erhöht so wiederum das Risiko, einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Beinarterienverschluss zu erleiden. Um die Gefahren des Bluthochdrucks zu vermindern sollte das Rauchen daher sobald wie möglich aufgegeben werden (14). Es gibt mittlerweile verschiedenste Hilfsmittel und Behandlungen (Nikotinersatz, Verhaltenstherapie), die helfen können das Rauchen aufzugeben (15). Wir sind auch bemüht, möglichst bald eine Raucherentwöhnung in unserer Ordination anbieten zu können.
Es wird geschätzt, dass Lebensstiländerungen wie Aufgabe des Nikotinkonsums, vermehrte Aktivität und geringer Alkoholkonsum die Gesamtmortalität um ungefähr 20 bis 35% reduziert. Studien zufolge können die Gefahren des Rauchens durch Beendigung des Konsums mit einem Alter von 30 Jahren beinahe ganz vermieden und mit einem Alter von 50 Jahren halbiert werden. Eine Lebensstiländerung von übergewichtigen Personen (Reduktion des Körpergewichts um ≥5%, der Fettaufnahme auf <30%, der Energiezufuhr auf <10%, Erhöhung der Ballaststoffaufnahme auf ≥15g/1000kcal und Aktivität auf ≥30min/d) ergab eine 58% Reduktion des Risikos an Zuckerkrankheit zu erkranken. Außerdem konnte gezeigt werden, dass solche Lebensstilmodifikationen den Blutdruck und den kardiovaskulären Risikofaktor vermindern können. Regelmäßige körperliche Aktivität reduziert die kardiovaskuläre Sterblichkeit um 30-50% und die Gesamtsterblichkeit um 20-50% (16).
All diese zuvor genannten Faktoren sind notwendig für einen gesunden Lebensstil. Es ist aber oft gar nicht einfach, Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, die man sich im Laufe vieler Jahre angeeignet hat, von heute auf morgen plötzlich umzustellen. Deshalb ist es unser Ziel, neben einer medikamentösen Behandlung nach neuesten Richtlinien, unsere PatientInnen immer wieder zu einer Lebensstiländerung zu motivieren und ihnen auch möglichst viel Hilfe anbieten zu können, diese auch erfolgreich zu erreichen. Dadurch kann der Beginn einer medikamentösen Behandlung oft verzögert werden beziehungsweise eine bereits begonnene Therapie reduziert werden.
1. Bray GA. Role of physical activity and exercise in obesity. [updated April 19, 2011]; Available from: http://www.uptodate.com/contents/role-of-physical-activity-and-exercise-in-obesity?source=see_link.
2. Wolk A, Manson JE, Stampfer MJ, Colditz GA, Hu FB, Speizer FE, et al. Long-term intake of dietary fiber and decreased risk of coronary heart disease among women. Jama. 1999 Jun 2;281(21):1998-2004.
3. George A Bray M. Dietary therapy for obesity. 2010 [updated December 2010]; Available from: http://www.uptodate.com/contents/dietary-therapy-for-obesity?source=see_link.
4. Clinical Guidelines on the Identification, Evaluation, and Treatment of Overweight and Obesity in Adults--The Evidence Report. National Institutes of Health. Obes Res. 1998 Sep;6 Suppl 2(2):51S-209S.
5. George A Bray. Overview of therapy for obesity in adults. 2010 [updated May 2011; cited 2011 August 1st]; Available from: http://www.uptodate.com/contents/overview-of-therapy-for-obesity-in-adults?source=search_result&selectedTitle=9%7E150.
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